Gestern war es wieder soweit, Apple rief und die ganze Welt richtete die Aufmerksamkeit gen Cupertino. Den größten Buzz nahm Apple im Vorfeld selbst aus dem Spiel. Das Logo der Veranstaltung deutete mehr als deutlich an, dass es sich schwerpunktmäßig um das neue Mac Os ‚Lion‘ drehen wird.
Die größte Neuerung, die ‚Lion‘ bringen wird, ist die Integration von Apps, wie man sie von iOS Geräten kennt. Ein entsprechender Mac App – Store wird dafür eingeführt. Auf den ersten Blick, scheint es keine großen Unterschiede zum bestehenden App – Store zu geben, Kategorien, Top Lists und Co. Sind enthalten.
Für Entwickler ändern sich die Bedingungen nicht, 30% des Umsatzes geht weiterhin an Apple, 70% werden an den Entwickler ausgeschüttet. Verfügbar wird der Mac App – Store bereits in 90 Tagen sein und über ein Snow Leopard Update eingespielt.
Neben dem neuen Mac Os X wurde ein runderneuertes iLife vorgestellt. Viele neue Effekte für Foto und Videobearbeitung, Garage Band erhält mit Flex Time einen Wave Editor.
iLife ist ab sofort erhältlich, bei neu erworbenen Macs vorinstalliert, die Upgrade Version schlägt mit 49$ bzw. dem bekannten Apple – Umrechnungskurs folgend, 49€ zu Buche.
Die Software – Präsentation wurde mit der Präsentation von FaceTime für Mac OS abgeschlossen.
Insgesamt betrachtet, wahrscheinlich das schwächste Produkt der Veranstaltung. Apple präsentiert mit FaceTime einen Videotelefonie Client, der Verbindungen ausschließlich mit anderen Apple Geräten erlaubt. Ähnlich wie in der Werbung für das iPhone 4 versucht Apple hier, Standartsoftware und Funktionen als den neuen großen Wurf zu präsentieren.
Die Beschränkung auf Apple Geräte wird FaceTime wahrscheinlich zu einem netten Gimmick für eingefleischte Apple Aficionados machen, der Rest der Welt wird wahrscheinlich nicht im Vorfeld überlegen wollen, welches Endgerät das Gegenüber wohl benutzt und somit zu bewährten Lösungen, wie Skype greifen.
Im Vorfeld der ‚Back to the Mac‘ Veranstaltung, wurde ein Prototyp des neuen MacBook Air geleaked, weshalb sich die Überraschungen bei der Präsentation in Grenzen hielten. Das neue MacBook Air soll eine Symbiose aus MacBook und iPad darstellen. In Fakten heißt dies hauptsächlich ein Verzicht auf jede Art von optischen Laufwerken und konsequenter Einsatz von SSDs.
Die größte Neuerung ist hierbei die Vorstellung eines 11,6“ Modells neben der bewährten Größe von 13,3“. Insgesamt sind vier Modelle ab sofort erhältlich, jeweils eine Einstiegsversion mit langsamen Prozessor und kleiner SSD und eine besser ausgestattete Version.
Der Einstiegspreis für das kleine 11,6“ MacBook Air liegt bei 999$ bzw 999€.
Eine interessante Neuigkeit entdeckten die Jungs von engadget, die eins der ersten MacBook Air in Händen halten durften: Anscheinend ist auf den MacBook Air das Flash – Plugin nicht mehr vorinstalliert, wie zu letzt bei Mac Os X 10.6 üblich. Zwar ist es jedem Nutzer weiterhin möglich, Flash nachzuinstallieren, aber zeigt des doch das Apple sich weiter von Adobe distanziert. Ob dies wirklich an den (fragwürdigen) Nachteilen von Flash liegt, die Steve Jobbs bereits mehrmals äußerte, oder vielleicht doch an dem kommenden Mac App Store und der in spätestens 90 Tagen wieder aufflammenden Diskussion um (native) Flash Apps, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Interessant in diesem Kontext wird sein, ob sich der flächendeckende Einsatz von html 5 beschleunigen wird. Gerade im eCommerce Bereich machen Mac Nutzer ja eine hinlänglich dokumentierte und begehrte Zielgruppe aus, die niemand gerne durch den Flash – Einsatz ausschließen möchte.