Für jede Anforderung gibt es mittlerweile eine passende Linux – Distribution, von der Desktop – Distribution bis hin zum kompletten Tonstudio. Zu den ernsthafteren und ambitionierteren Linux – Distributionen gehört openSUSE:Medical.
Ziel der Distri ist es Ärzten, Kliniken und Praxen eine Distribution an die Hand zu geben, die den täglichen Arbeitsablauf in einer Arztpraxis abbilden und erleichtern kann. Mitte 2010 wurde der Gecko für Heilberufe in einem frühen, nur eingeschränkt lauffähigem, Preview mit der Versions – Nummer 0.0.6 vorgestellt. Aktuell präsentiert das Projekt mit Version 11.4 ein stable Release, geeignet für den täglichen Einsatz.
Der bekannte SUSE Unterbau samt KDE – Desktop wird durch verschiedene Programme ergänzt, die den Weißkitteln die Arbeit erleichtern sollen.Herzstück von openSUSE:Medical ist FreeMEDForms, eine Praxismanagement Software, die gleichzeitig elektronische Patientenakten führt und den Behandlungsverlauf überwacht.
Glaubt man den einschlägigen Foren, erfreut sich das Programm FreeDiams bei der Ärzteschaft großer Beliebtheit. FreeDiams unterstützt den Arzt beim auffinden der benötigten Medikamente und kontrolliert diese mit Hilfe der elektronischen Patientenakte auf Wechselwirkungen mit bereits verordneter Medikation. Dafür kann FreeDiams auf die Datenbanken Frankreichs (AFSSAPS), Kanadas (HCDPD), der USA (FDA) und Südafrikas (AEPI) zugreifen.
Der Erfolg von FreeDiams scheint darin begründet zu liegen, dass handelsübliche Software von Pharmakonzernen subventioniert wird und meist nur Präparate dieses einzelnen Konzernz vorgegeben werden.
Neben FreeMed befindet sich mit GnuMed ein weiteres Programm zur Patientendatenverwaltung in der openSUSE:Medical Distribution. GnuMed befindet sich schon seit längerem im Praxistest und bietet mittlerweile für so gut wie jedes Betriebssystem eine Portierung.
Mit FreeMed steht ein Krankenhaus – Informations – System bereit, das über das Helth Level 7 Protokoll und das DICOM-Protokoll (Digital Imaging and Communications in Medicine) Schnittstellen zum Datenaustausch mit Radiologie und Pathologie bietet.
Auch für das ungeliebte Dokumentieren und Codieren nach ICD9 und ICD10 bietet FreeMed Unterstützung.
Ein Pendant für Arztpraxen findet sich mit dem Praxis-Informations-System openEMR. openEMR hat im Vergleich zu den anderen, in openSUSE:Medical enthaltenen, Programmen die 50% Zertifizierung „Meaningful Use“ für den Einsatz in den Vereinigten Staaten von Amerika erhalten. Die volle Zertifizierung wird für die nächsten zwei Monate angestrebt.
Letztes Programm in der Distribution ist Tempo. Tempo bietet die Möglichkeit dreidimensionale Bilder von EEG Daten zu liefern und diese auch zu animieren.
Bestehende SUSE Installationen können die Programme aus diesem Repository nachträglich installieren. Einige der Programme finden sich auch in den Distributionen Debian Med und Fedora Medical, allerdings nicht in dem Umfang von openSUSE:Medical.
Für den reibungslosen Ablauf im deutschen Gesundheitssystem fehlt allen Distributionen die Unterstützung der Datenaustauschformate xDT und des Operationen- und Prozedurenschlüssels.
Gerade deshalb ist openSUSE:Medical auf die Mitarbeit deutscher Mediziner angewiesen. Der technische Bereich ist naturgemäß gut abgedeckt, allerdings scheint an einigen Ecken noch das Know – How aus dem medizinischen Bereich und der Verwaltungsprozeduren im deutschen Gesundheitssystem zu fehlen. Wer an openSUSE:Medical mitarbeiten möchte, findet alle notwendigen Informationen auf dieser Seite. Traditionell sind die Mailing Listen ein guter Einstieg, wenn man noch nie an einem Open Source Projekt mitgearbeitet hat.
Es tut sich also was hinsichtlich der Unabhängigkeit von den von den Pharmakonzernen „uneigennützig“ angebotenen Software-Suites mit ihrem „Frontloading“ hinsichtlich bevorzugter Verordnungen. Was Neben- und Wechselwirkungen angeht: vielleicht könnten FreeDiams etc. auf die öffentlich finanzierten und allgemein, z.T. nur Fachpersonal zugänglichen Datenbanken zugreifen, die ich in meinen Online-Ressourcen zu Arzneimittel-Neben- und -Wechselwirkungen aufgeführt habe?
Es ist höchste Zeit dass eine OS Software mit KV Zulassung erscheint. Es ist ein Trauerspiel dass die niedergelassene Ärzte auf die sehr teueren und unzuverlässigen ( Windows Software, schwache Rechner)
Computeranlagen zurückgreifen müssen, die durch Computerfirmen vertrieben werden.
Die KV sorg dafür ( quartalmäßig Updates !!!) für eine Dependenz der Arzte. Warum ständig Änderungen
notwendig sind versteht keiner.
Die Windows Versionen kommen unausgereift auf den Markt, sind sehr Virenanfällig und instabil.
Microsoft ist lägst anderen Systemen unterlegen, die Wissenschaft und Verwaltung benützen es nicht mehr.
Die Arztpraxen laufen aber weiter mit diesem System für Amateure.